Mit den Menschen Freud und Leid teilen

Pfarrer i.R. Herbert Grote wurde vor 50 Jahren ordiniert

50-jähriges Ordinationsjubiläum: darüber freut sich Hannelore Grote mit ihrem Mann Pfarrer i.R. Herbert Grote.

Kreis Lippe. Er ist an vielen Orten in Lippe bekannt: Herbert Grote war nicht nur Pfarrer in den Kirchengemeinden Lockhausen und Stapelage, er war auch stellvertretender Superintendent und Superintendent der Klasse Lage (heute Klasse West) und hat im Vorruhestand Vakanzen in Ahmsen und im Stift zu Wüsten aufgefangen. Zudem war er mehrere Jahre als Seelsorger im Augustinum in Hiddesen tätig. Vor 50 Jahren ist der heute 81-jährige ordiniert worden.

Herbert Grote stammt aus Helpup, nach einer Ausbildung zum Modellbauer und anschließender zweijähriger Berufserfahrung studierte er Theologie: „Es war immer mehr die Frage bei mir aufgekommen, ob ich das, was ich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde Helpup tat, nicht doch zu meinem Beruf machen sollte.“

Ein zweiter Bildungsweg zum Einstieg in das Theologiestudium wurde in Wuppertal angeboten: „So drückte ich als inzwischen 20-jähriger wieder die Schulbank, lernte Latein, Griechisch und Hebräisch, studierte in Wuppertal und Göttingen und machte 1969 das erste Theologische Examen.“ Sein weiterer Weg führte ihn ins Vikariat nach Lockhausen. Von dort brachen Herbert Grote und seine Frau Hannelore nach Brasilien auf: „Im 19. und 20. Jahrhundert waren Millionen Deutsche nach Nord- und Südamerika ausgewandert. Da die evangelische Fakultät in Brasilien in den 70er Jahren noch nicht stark genug war, die weit verstreuten evangelischen Gemeinden der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses mit jungen Pastoren zu versorgen, wurden deutsche Kollegen gebraucht.“ So wurde Grote von der Kirchenleitung nach Joinville in Santa Catarina, einem der südlichen Bundesländer Brasiliens entsandt. Dort übernahm er eine Pfarrstelle, zu der damals 4.500 Gemeindeglieder gehörten, und wurde hier auch am 18. März 1973 ordiniert. Seine Frau brachte sich ehrenamtlich ein als Organistin und Krankenschwester: „Das war für uns eine prägende Zeit: das andere Land mit seiner Sprache, Kultur und tropischem Klima, die ganz andere gesellschaftlich-politische und kirchliche Situation, die Zusammenarbeit mit den brasilianischen Kollegen – viel Arbeit, aber ungemein beglückend.“

Nach acht Jahren kehrte Familie Grote nach Deutschland zurück: „Da die Gemeinde Lockhausen gerade in dieser Zeit vakant war, lud uns der Kirchenvorstand ein, dort wieder Fuß zu fassen. Das taten wir nur zu gerne, schließlich kannten wir noch viele in der ungemein dynamischen Gemeinde mit ihrer breit aufgefächerten Gruppenarbeit.“ 1988 ging es ins Pfarramt nach Stapelage: „Auch hier trafen wir viele liebenswerte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die uns herzlich empfingen.“

2002 ging der Pfarrer in den Vorruhestand, der ein „Unruhestand“ unter anderem mit der Seelsorge in der Seniorenresidenz Augustinum in Hiddesen werden sollte und ihn immer wieder zu Vertretungsdiensten als „Wanderprediger“ unterwegs sein ließen.

Herbert Grote und seine Frau leben in Helpup. Viele Lipper kennen ihn aus dem Wort zum Sonntag in der Lippischen Landes-Zeitung. Er bleibt weiter aktiv: „Ich habe es immer als Privileg betrachtet, theologisch arbeiten zu können und mit den Menschen Freud und Leid zu teilen in der seelsorgerlichen Arbeit. Die gute Botschaft von Jesus Christus allen Menschen predigen zu dürfen, sehe ich nach wie vor als ein großes Vorrecht. So bin ich noch unterwegs, solange unser Vater im Himmel uns noch die Zeit und Kraft dazu gibt. Dafür bin ich von tiefem Herzen dankbar.“

 

 

 

 

17.03.2023

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