Die Zukunft der Kirche erforschen

Startschuss für die ersten „Erprobungsräume“ in der Lippischen Landeskirche

Bodenbild: Erprobungsraum „Interkulturell Kirche sein“ - das Abendmahl als Element, das alle verbindet.

Kreis Lippe/Lemgo-Lüerdissen. Als ein Ergebnis des Zukunftsprozesses der Lippischen Landeskirche ist das Projekt „Erprobungsräume“ gestartet, in dem Kirchengemeinden neue Wege in der Gemeindearbeit ausprobieren. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung Anfang März in der Auferstehungskirche in Lüerdissen kamen die Projektverantwortlichen der ersten Erprobungsräume zusammen.

Mit kreativen Bodenbildern stellten sie sich gegenseitig ihre Projektideen vor. Fünf Getränkeflaschen symbolisierten so beispielsweise fünf Kirchengemeinden, die unter dem Titel „Gemeinsamkirche“ neue Akzente in der Konfirmandenarbeit setzen und auch über andere Gottesdienstformen nachdenken wollen: „Die aktuelle Form lässt offenbar viele Menschen draußen“, erklärte Gemeindepädagoge Jörg Bönnemann.

Der Erprobungsraum „Online-Gemeinde“ plant unter anderem Internet-Gottesdienste für junge Menschen und solche, die nicht mobil sind und in die Kirche kommen können. Der Erprobungsraum „Singen mit Kindern“ soll kirchenmusikalische Arbeit verstärkt in Kindertagesstätten bringen.

„Interkulturell Kirche sein“ ist das Thema eines weiteren Erprobungsraums. Hier sollen unter anderem internationale Gottesdienste gefeiert werden mit dem Abendmahl als dem Element, das alle verbindet. „Es ist ein starkes Symbol, das auch nichtsprachlich verstanden wird“, meinte Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek.

Eine Fachgruppe um Landessuperintendent Dietmar Arends, die den Prozess begleiten wird, hatte neben dem Kelch, der die geistliche Dimension aller Projekte betonte, eine Giraffe in ihr Bodenbild aufgenommen – nicht, weil man von oben herabschaue, erklärte Arends, sondern beobachte, „was wir selbst auch lernen können für die Landeskirche“. Dazu formulierte jeder Erprobungsraum eine Forschungsfrage, der mit Blick auf die Zukunft der Kirche nachgegangen werden soll.

Projektmanagerin Dagmar Begemann gab den Beteiligten zum Abschied einen Kompass mit auf den Weg. „Sie sind die Forschungsteams, die sich jetzt auf die Entdeckungsreise machen. Es geht um die Zukunft unserer Kirche“, sagte sie. „Zwar gehen Sie nicht auf einen neuen Kontinent, sondern bleiben in Lippe. Doch gerade darin besteht die Herausforderung: die altbekannten Straßen verlassen und bewusst Neuland betreten.“

 

 

08.03.2020

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