50 Jahre Fairer Handel

Fünf Weltläden heute in Lippe

Kakao mit Fairtrade-Siegel. Foto: TransFair e.V./Ilkay Karakurt



Kreis Lippe. Vor genau 50 Jahren, im September 1970, kamen die ersten fair gehandelten Produkte in Deutschland auf den Markt. Vor allem in Kirchengemeinden boten Aktionsgruppen Kunsthandwerk aus Asien, Afrika und Lateinamerika an. Heute sind Kaffee, Tee und Schokolade die meistverkauften Artikel im Fairen Handel. Der Faire Handel sorgte und sorgt bis heute dafür, dass Produzenten von Waren im Globalen Süden gerecht bezahlt werden, Vorfinanzierungen in Anspruch nehmen können und garantierte Preise für ihre Produkte erhalten.

Ende der 1970er Jahre gab es auch in Lippe Initiativgruppen zum Thema „Fairer Handel“, hier vor allem im kirchlichen Milieu. Ab 1982 wurden dann fair gehandelte Produkte im Keller der damaligen Zentrale für evangelische Jugendarbeit in der Lortzingstraße in Detmold verkauft.

Nach einem Besuch mehrerer junger Leute in Ghana gründeten diese den Vorgänger des heutigen Eine-Welt-Ladens Alavanyo (benannt nach einem Ort in Ghana). Neben dem Alavanyo gibt es Amahoro in Blomberg sowie je einen Laden in Bad Salzuflen, in Lemgo und in Barntrup. Die meisten der Läden sind von kirchlicher Seite her organisiert. Alle in den lippischen Weltläden engagierten Teams arbeiten ehrenamtlich.

Der Kreis Lippe ist ebenfalls, wie auch einige Gemeinden und Städte in Lippe, im Fairen Handel aktiv. Lippe ist als Fairer Kreis zertifiziert, und die Gemeinde Kalletal sowie die Städte Lage, Lemgo, Oerlinghausen und Detmold dürfen sich Fairtrade Towns nennen (ebenfalls zertifiziert).

Mit der am 10. September eröffneten bundesweiten Fairen Woche (Motto „Fair statt mehr“) begehen auch in Lippe die Weltläden, die Fairtrade Towns sowie der Kreis Lippe das besondere Jubiläum des Fairen Handels. 

Die kirchlichen Hilfsorganisationen Brot für die Welt (evangelisch und freikirchlich) und Misereor (katholisch) unterstützen den Fairen Handel ebenfalls seit Jahrzehnten und feiern das besondere Jubiläum mit.

In der Corona-Pandemie bekommt der Faire Handel übrigens eine besondere Bedeutung, da er den Menschen im Süden aufgrund der Preis- und Abnahmegarantie und der direkten Unterstützung der Produzenten und ihrer Familien ihre Existenz sichert.

 

 

18.09.2020