Landeskirchen fordern Aufnahme weiterer Flüchtlinge

Landesaufnahmeprogramm für Schutzsuchende aus Griechenland und Bosnien-Herzegowina

Detmold/NRW. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW), die Evangelische Kirche im Rheinland und die Lippische Landeskirche setzen sich mit Nachdruck für humanitäre Hilfen und faire Zukunftsperspektiven für Geflüchtete ein. Alle drei Landeskirchen haben sich bereits im November 2020 und Januar 2021 auf ihren jeweiligen Synoden – den höchsten Leitungsgremien – für eine gesamteuropäische humanitäre Flüchtlingspolitik ausgesprochen und Land und Kommunen konkrete Unterstützung bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge angeboten. Sie fordern Bundes- und Landesregierung gemeinsam zum schnellen Handeln auf.

Angesichts der immer noch dramatischen Situation in den Flüchtlingslagern auf dem Balkan und in Griechenland fordern die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen die Schaffung eines Landesaufnahmeprogrammes zur sofortigen Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem niedergebrannten Lager Lipa (Bosnien-Herzegowina) und von den griechischen Inseln, insbesondere dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Die Geflüchteten, darunter zahlreiche Kinder und alte Menschen, leiden an Gewalt, Obdachlosigkeit, Hunger und Durst sowie mangelnder medizinischer Versorgung.

„Kirchengemeinden und Diakonische Werke sind bereit, die kurzfristige humanitäre Aufnahme und die Integration der aufgenommenen Menschen zu unterstützen. Auch über die Zuweisungsquote hinaus“, so Dr. Jan-Dirk Döhling, Dezernent für Gesellschaftliche Verantwortung (EKvW), stellvertretend für die drei Landeskirchen. 2.000 zusätzlichen Geflüchteten könne somit geholfen werden. Die rheinische Kirche, die auch in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland vertreten ist, macht sich auch bei den dortigen Regierungen für eine solche Aufnahme stark.

 

12.02.2021