Archiv 2005 - 2001

01.10.2001

Christsein weltweit

Pressemitteilung: Christsein weltweit

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Die ghanaisch-togoische Gruppe "Zolim" brachte die Teilnehmerinnen des Jahresfestes der evangelischen Frauenhilfen in Bewegung

"Christsein weltweit" war das Thema, zu dem an die 500 Frauen aus dem Lippischen Landesverband evangelischer Frauenhilfen (am 26.9.) in das Bad Meinberger Kurtheater gekommen waren. Die weltweite christliche Kirche ist eine Gemeinschaft in Vielfalt. Mische gab zahlreiche anschauliche Beispiele für diese globale Verbindung mit all ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen, Gottesdiensten und Lebensweisen. Er berichtete ein Beispiel aus Ghana für die friedensstiftende Wirkung der Kirchen auch über die Religionen hinweg: Als vor einigen Jahren im Norden des Landes ein blutiger ethnischer Konflikt ausbrach, unternahmen die evangelischen und katholischen Kirchen vor Ort gemeinsam mit den Muslimen große Friedensanstrengungen, die schließlich zum Erfolg führten.
Dass das Christentum seinem Wesen nach auf Offenheit und Gemeinschaft angelegt ist, betonte Pfarrer Mische immer wieder: Christen würden als Teil der weltweiten Kirche am Leben der anderen teilnehmen. Das Gegenteil wäre tödlich: "Stellen wir uns einmal vor, wir interessieren uns nur noch für unsere eigenen Belange, privat, in der Familie, in der Gemeinde, in der Kirche. Kann dabei Leben oder Lebendigkeit entstehen, wo jeder Austausch, jede wirkliche Begegnung mit anderen fehlt?" Diese Teilnahme schilderte der frühere Detmolder Gemeindepfarrer immer als gegenseitige, gleichberechtigte Beziehung. In der neuen Satzung der Norddeutschen Mission ist das festgelegt: Die beiden afrikanischen Mitgliedskirchen in Ghana und Togo haben gleiches Stimmrecht wie die deutschen Trägerkirchen, entscheiden also ebenso über die Verteilung der Finanzen, auch wenn sie selber dazu keine Beiträge aufbringen können.
"Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen Glieder mit", zitierte Mische den Apostel Paulus mit dem Bild vom Körper, den die Weltchristenheit zusammen bildet. Als vor einigen Jahren die Überschwemmung an der Oder Todesopfer forderte, kam von der Leitung der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche Ghana nicht nur ein bewegender Brief der Anteilnahme und Fürbitte, sondern auch eine Spende von tausend Mark. Nach dem Zugunglück von Eschede drückte die Partnerkirche in Togo ihre Betroffenheit in ähnlicher Weise aus. Mische: "Diese spontanen Reaktionen unserer afrikanischen Partner haben uns gut getan und wir haben gemerkt, dass wir in unserer Trauer und unserem Schmerz nicht allein sind." Er rief dazu auf, ebenso die Menschen in Afrika nicht im Stich zu lassen. Als Beispiel akuter Not nannte er die Aidskrankheit, die sich inzwischen auch in Togo epidemisch ausbreitet. Die Gruppe "Zolim", vier Musiker aus Ghana und Togo, sorgte mit ihren Trommeln für so mitreißende Musik, dass es die überwiegend älteren Zuhörerinnen nicht in ihren Sitzen hielt: Sie standen auf und ließen sich mit den Rhythmen bewegen.

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