Archiv 2005 - 2001

28.09.2001

Billiger Kaffee macht arm

Pressemitteilung: Billiger Kaffee macht arm

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Detmolds Bürgermeister Friedrich Brakemeier ließ sich den fair gehandelten Kaffee schmecken: Eine-Welt-Laden-Mitarbeiterin Christa Hillienhoff schenkt nach.

Außer Brötchen, Milch und Butter stammten bei dem Frühstück für geladene Gäste alle Zutaten aus dem Sortiment des kleinen Ladens im Hof hinter der Sparkasse am Markt. Bürgermeister Friedrich Brakemeier wies auf die Schere zwischen Arm und Reich hin: Nach den Terroranschlägen sei deutlich geworden, wie weit sie sich geöffnet habe: "Armut ist eine Ursache für Terror." Deshalb würdigte er das Engagement des ehrenamtlich geführten Ladens als "ein Stück Friedensarbeit" und sicherte ihm die Unterstützung der Stadt Detmold zu.
Ob Schoko-Nuss-Creme oder Müsli: Für alle Produkte erhalten die Erzeuger gerechte Preise. Dass das nicht die Regel ist, darauf machen die Verantwortlichen der Aktion aufmerksam. "Seit Jahren fallen die Weltmarktpreise von Kaffee, Kakao und anderen Rohstoffen aus den Entwicklungsländern", erklärt Ulrike Hellwig, landeskirchliche Referentin für ökumenisches Lernen: "Die Kleinbauern können kaum von ihrem Erwirtschafteten leben." Der faire Handel unterstützt die benachteiligten Produzenten, die sich meist zu Kooperativen zusammengeschlossen haben. Sie erhalten einen stabilen und kostendeckenden Preis für ihre Waren. So können sie ihr Familieneinkommen sichern, ihren Kindern eine Ausbildung finanzieren und notwendige Investitionen tätigen - "ein konkreter Schritt zu etwas mehr Gerechtigkeit im Welthandel", stellt Ulrike Hellwig fest.
Die Ausstellung "Kaffee: Armut - Macht - Märkte" informierte über den Weg der Kaffeebohne vom Strauch bis in die Tasse. Im "Kaffeeparcours" konnten Besucher diesen Weg selbst aktiv ausprobieren: durch das Schleppen eines Kaffeesacks, durch Feilschen um den Preis oder durch das Rösten der Bohnen. Der Kaffeeparcours ist ein entwicklungspolitisches Lernspiel, das sich gut für Schüler, Konfirmanden und Jugendgruppen eignet. Es kann in der Mediothek der Lippischen Landeskirche ausgeliehen werden: Telefon 05231/976806. Die Faire Woche wurde als Aktionsbündnis von den Organisationen TransFair, gepa, El Puente, dritte-welt-partner, BanaFair, Fair Trade und dem Weltladen-Dachverband verantwortet. Unterstützung kam dabei von Bundespräsident Johannes Rau. In seinen Amtssitzen werden nur noch Kaffee, Tee und Orangensaft mit dem TransFair-Siegel ausgeschenkt.

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