Archiv 2005 - 2001

01.10.2001

Seit vierzig Jahren im Dienst von Eltern und Kindern

Pressemitteilung: Seit vierzig Jahren im Dienst von Eltern und Kindern

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Die ghanaisch-togoische Gruppe "Zolim" brachte die Teilnehmerinnen des Jahresfestes der evangelischen Frauenhilfen in Bewegung

Professor Dr. Luise Hartwig von der Fachhochschule Münster rief dazu auf, die Eltern bei ihrer Erziehungsaufgabe zu stärken. Die meisten Gewalterfahrungen würden in der Familie gemacht. Auch Nicht-Erziehen, das Fehlen jeglicher Grenzen für Kinder bezeichnete sie als eine Art Gewalterfahrung. Selbstbewusstsein sieht sie als Voraussetzung für den Mut, Grenzen zu setzen, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und ernst zu nehmen und ihnen klare Werte zu vermitteln.
Seit Jahren, so stellten die Mitarbeiterinnen fest, sei das Ziel "Eltern stärken" unter den verschiedensten Überschriften ein Grundprinzip der Familienbildung. "Mit diesen Angeboten bekunden wir als evangelische Kirche unsere besondere Verantwortung für Ehe und Familie", erklärt Birgit Wulfmeier-Pötzsch, Frauenpfarrerin und für die Leitung der Familienbildung verantwortlich. Diese Unterstützung sei heute notwendiger denn je: "Familien sind gegenüber anderen Haushaltstypen wirtschaftlich benachteiligt. Mehrere Kinder zu haben bedeutet ein erhöhtes Armutsrisiko. Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung gehören zu den Faktoren für die Armut von Familien." Von Bedeutung für die Arbeit der Familienbildung seien außerdem nachlassende Bindungen an Wohnort, Arbeitsplatz und Beziehungen, veränderte Rollenbedingungen für Mütter und Väter und ein tiefgreifender Wandel im Selbstverständnis von Eltern. Diesen Herausforderungen stellt sich die kirchliche Arbeit: "Wir wenden uns an Familien und meinen damit alle Lebensgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen: Paare mit eigenen Kindern, Einelternfamilien, Pflege- und Stieffamilien", sagt Pfarrerin Wulfmeier-Pötzsch.
Die Familienbildung blieb von den sinkenden Einnahmen der Kirche nicht unberührt. Sie ist seit einigen Jahren zusammen mit anderen Bildungseinrichtungen organisatorisch im Landeskirchlichen Dienst zusammengefasst. Nach der Pensionierung der langjährigen Leiterin Helga Becker wurde die Leitung nicht mehr hauptamtlich besetzt, sondern den Aufgaben der Frauenpfarrerin zugeordnet. Das Kursangebot, obwohl immer noch umfangreich und vielfältig, musste reduziert werden. "Dass es nach wie vor ausgesprochen gut funktioniert, ist nur möglich, weil die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Karin Wellhöner, Birgit Piltman, Elisabeth Mische, Katharina Hermeier und Birgit Wahl zusätzliche Aufgaben übernommen haben und flexibel und eigenverantwortlich arbeiten. Dasselbe gilt für die Verwaltungsmitarbeiterinnen Ute Weber und Melanie Wrenger", stellt Birgit Wulfmeier-Pötzsch fest. Rund hundert Honorarkräfte von der Krankengymnastin zur Psychologin arbeiten für die Familienbildung. Über mangelnde Nachfrage können sie sich nicht beklagen: Die meisten Kurse sind ausgebucht. Ein Drittel der Veranstaltungen findet in der Gutenbergstraße in Detmold statt, zwei Drittel in lippischen Kirchengemeinden.

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