Archiv 2005 - 2001

17.09.2003

Ein Jahr lang für andere da sein

Pressemitteilung: Diakonisches Jahr für junge Lipper hat begonnen

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Manuela Mühlenbernd, Janine Göhlich und Marjke Weinert beim Brainstorming. Auf dem Einführungskurs für ihr Diakonisches Jahr stellen sie zusammen, was alles zum Helfen gehört.

Die meisten Teilnehmer haben im Sommer die Schule beendet. Für sie ist das Diakonische Jahr der erste Schritt in die Arbeitswelt. Dabei werden die jungen Frauen und Männer zwischen 16 und 24 Jahren aber nicht allein gelassen. Am Beginn steht ein fünftägigen Einführungskurs im Haus Stapelage. „Helfen“ ist das Oberthema, mit dem Vera Brakemeier und Silke Henjes von der Zentrale für evangelische Jugendarbeit das Seminar überschrieben haben.
„Natürlich sollen die Teilnehmer sich erst einmal kennen lernen. Aber dann geht es vor allem darum, über die neue Rolle als Helfender oder Helfende im Kontakt mit Kindern, alten oder behinderten Menschen nachzudenken“, erläutert Vera Brakemeier. Außerdem gelte es, sich mit den Rechten und Pflichten im Diakonischen Jahr auseinander zu setzen. Das leistet dieser Einführungskurs über gemeinsames Brainstorming, über Rollenspiele und Gespräche. Eine der ersten Lektionen fasst Vera Brakemeier so zusammen: „Helfen heißt nicht bevormunden. Hilfe hat ihre Grenzen und muss dem Gegenüber Freiräume lassen.“
Die Motive, das Diakonische Jahr zu absolvieren, sind vielschichtig. Einige junge Menschen sind froh, die Schule hinter sich gelassen zu haben und wollen endlich praktisch arbeiten. Andere haben keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden und wollen die Zeit sinnvoll überbrücken. Schließlich wird das Diakonische Jahr auch als Wartezeit bei Studienanfängern angerechnet. Wieder andere wollen Erfahrungen sammeln, die sie später beruflich verwerten können. In diesem Jahr lassen sich die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Neigungen ausprobieren. Und schließlich ist das Diakonische Jahr mittlerweile auch für junge Männer interessant, die dafür vom Zivildienst befreit werden. Das stärkste Motiv ist jedoch der Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Das hat sich in den 48 Jahren, in denen es das Diakonische Jahr in Lippe gibt, nicht verändert.
Die jungen Menschen erhalten ein Taschengeld von 200 Euro, bekommen freie Unterkunft und Verpflegung, sind sozialversichert und haben 26 Tage Jahresurlaub. Verändert haben sich die Wege, über die Jugendliche vom Diakonischen Jahr erfahren. Das Internet motiviert inzwischen ähnlich viele Lipperinnen und Lipper für das Diakonische Jahr wie Freunde, Pastoren oder das Arbeitsamt.
„Abbrecher“ gibt es im Diakonischen Jahr übrigens kaum, wie Michaela Meier und Bianca Schmidtpeter versichern. Die beiden jungen Frauen helfen bei der Organisation der Einführungsseminare. Vera Brakemeier: „Alle nehmen an insgesamt 25 Seminartagen in dieser Zeit teil. Da besteht immer die Gelegenheit sich auszutauschen, über Probleme zu sprechen und sich darüber klar zu werden: Ich will anderen Menschen helfen.“

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