Archiv 2005 - 2001

14.10.2003

Netzwerk von Hilfsangeboten

Pressemitteilung: Netzwerk von Hilfsangeboten. Das Babykörbchen Lippe ist nicht isoliert zu sehen

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Aus der Perspektive der alarmierten Kinderkrankenschwester gesehen: So wie diese Puppe zu Demonstrationszwecken im Babykörbchen liegt, wird hoffentlich nie ein Kind dort liegen.

Die am 10. Mai im Klinikum Lippe-Detmold eröffnete anonyme Abgabemöglichkeit für neugeborene Kinder ist ein letzter Ausweg für verzweifelte junge Mütter. Damit sie davon keinen Gebrauch machen müssen, stehen verschiedene andere Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu haben sich das Diakonische Werk und die Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Lippischen Landeskirche, die Fürstin-Pauline-Stiftung, das Klinikum Lippe und das katholische Dekanat vertraglich zu einer umfassenden Hilfe verpflichtet. Denn das Detmolder Babykörbchen gehört zu einem Netz von Hilfsangeboten.
Das Diakonische Werk, vertreten durch Landesdiakoniepfarrer Jürgen Dittrich, hat die Koordination übernommen. Es ist für die Kontakte zu Behörden und anderen Stellen, für Spendenwerbung und weitere übergreifenden Aufgaben zuständig. Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung bringt die Leistungsangebote ihrer Schwangerschaftskonfliktberatung ein und begleitet eventuelle Adoptiveltern und das „Babykörbchen“-Kind nach dessen Vermittlung. Die Fürstin-Pauline-Stiftung kann notfalls Mütter und Kinder beherbergen und sozialpädagogische Familienhilfe leisten. Auch mobile Mutter/Vater-Kind-Betreuung ist möglich. Die Einrichtung verpflichtet sich, Plätze in ihrer sozialpädagogisch betreuten Wohngruppe bereit zu stellen. Von katholischer Seite erfährt das „Babykörbchen“ Unterstützung durch das Dekanat Lippe. Es stellt die Verbindung zur Caritas und zum Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) her und bindet deren Beratungsangebote in das Netzwerk ein. Die Klinikum Lippe GmbH schließlich stellt den Betrieb des „Babykörbchens“ sicher.
Bislang wurde noch kein Kind in das Babykörbchen in der Detmolder Hofstraße gelegt. Wird das Fenster geöffnet und anschließend wieder geschlossen, ertönt auf der Säuglingsstation ein Signal. Bevor ein Baby dorthin geholt wird, kann die abgebende Person mit Stempelfarbe einen Fußabdruck des Kindes machen. Er dient zur Identifizierung, wenn die Mutter ihre Entscheidung rückgängig machen will. Denn erst nach acht Wochen werden die Kinder zur Adoption freigegeben.
Informationen gibt es auf Faltblättern in deutscher, türkischer und russischer Sprache. Sie können angefordert werden beim Diakonischen Werk Lippe, Telefon 05231/976-61.

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