Archiv 2005 - 2001

12.12.2001

Arbeit für Frieden und Toleranz

Pressemitteilung: Schulprojekt von Aktion Sühnezeichen und Lippischer Landeskirche

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Wirbt für Versöhnungsarbeit deutscher Schüler im Ausland: Jens Pohl, Geschäftsführer der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste (Berlin)

Die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste wurde 1958 auf einer Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angeregt und gegründet. Sie wollte nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Teil zur Wiedergutmachung, zur Völkerverständigung, beitragen. Es war an Einsätze vor Ort in den betroffenen Ländern gedacht, an gemeinsame Arbeit in verschiedenen Projekten und an Begegnungen zwischen Angehörigen betroffener Völker. Darin ist die ASF inzwischen sehr erfolgreich. Bei Einsätzen in Tschechien, Finnland, England, Israel, den USA und sieben weiteren Ländern arbeiten etwa 150 Freiwillige zum Beispiel in der Pflege von Gedenkstätten oder in Behindertenheimen. Jens Pohl, Geschäftsführer der ASF in Berlin, erklärte dazu: „Das ist keine Einbahnstraße. Inzwischen kommen auch Jugendliche aus anderen Ländern zu uns und erleben hier ihre Geschichte, und das ist unglaublich spannend.“
Pfarrer Günter Puzberg hat als Schulreferent der Lippischen Landeskirche das Projekt in die Wege geleitet. „Diese Arbeit und die Berichte von Freiwilligen und Betroffenen sind für die Schüler als Orientierungshilfe und Motivation zugleich gedacht“, beschreibt er das Anliegen: „Sie sollen zu sozialem Engagement ermuntert werden, sie sollen die Arbeit der Freiwilligen der ASF und ihre Beweggründe kennen lernen. Sie sollen über diese geplanten Veranstaltungen einen neuen, anregenden Zugang zu ihrer und unserer Geschichte finden.“br> Jens Pohl überzeugte die Tagungsteilnehmer, dass die zwölf oder achtzehn Monate Arbeit als Freiwilliger im Ausland eine große persönliche Bereicherung sind. Die Begegnung mit Überlebenden der Konzentrationslager, das Erlernen einer anderen Sprache, das Leben in einer ausländischen Familie – all das sei oft auch prägend für den weiteren Lebensweg. „Ich ziehe vor den jungen Leuten den Hut, denn das sind oft ganz schwierige Projekte“, meinte der Geschäftsführer. Die Zielstrebigkeit und den Mut der Jugendlichen würde sie auch gerne ihren Schülern vermitteln, sagte eine Lehrerin. Sie war sich mit ihren Kollegen einig, dass solche lebendigen Erlebnisberichte eine gute Möglichkeit sind, das Interesse der Schüler zu wecken.
Diese Möglichkeit soll in der letzten Februarwoche angeboten werden: Ehemalige Freiwillige der ASF können dann an interessierten Schulen den Unterricht besuchen und den Klassen und Kursen mit ihren Erfahrungen als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Eventuell berichten auch Freiwillige aus Partnerländern über ihre Erfahrungen und ihre Arbeit.
Die Koordination der Anfragen übernimmt der Schulreferent der Lippischen Landeskirche, Pfarrer Günter Puzberg. Interessierte Schulen und Lehrer können sich noch bei ihm melden: Telefon 05231/976-854.

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