Archiv 2005 - 2001

27.05.2002

Mehr Alte, weniger Junge

Pressemitteilung: Kreis Lippe legt der Synode Planungszahlen zur Bevölkerungsentwicklung vor

Unter dem Schwerpunktthema „Älter werden – alt sein“ ist das „Parlament“ der Landeskirche noch bis 28. Mai in Stapelage bei Detmold zu seiner Frühjahrstagung zusammen. John, der im Kreis Lippe für die Sozialplanung verantwortlich ist, geht von einem Anstieg der über 75-Jährigen in den kommenden 20 Jahren um 31 Prozent aus. In absoluten Zahlen ist dies eine Zunahme von 28.800 auf 37.800. Das bedeutet auch für die ambulante und stationäre Pflege einen wachsenden Bedarf. So rechnet der Kreis bis zum Jahr 2020 mit der Notwendigkeit von fast zusätzlichen 1100 Pflegeheimplätzen.
Die Altersgesellschaft ist nach Johns Darstellung eine „Frauengesellschaft“. Die Altenheimbewohner sind zu etwa 85 Prozent weiblich. Er wies außerdem auf das Problem der Vereinsamung hin – 40 Prozent der über 65-Jährigen leben in Ein-Personen-Haushalten – und ging gleichzeitig auf die sozialen Fragen ein, die sich aus den Veränderungen ergeben: Demnach nimmt die Zahl der Kinder und Enkel ab, der Anteil der sehr alten und damit häufig pflegebedürftigen Menschen zu, was zu erhöhten Ansprüchen an die nachfolgende Generation führt, besonders an die Frauen. „Der beste Pflegedienst, den wir haben, sind die Familien“, erklärte John. Das könnte aber schwierig werden, wenn die Erwerbsneigung der Frauen weiter zunehme: „Dann erhöht sich der Zwang, sich bei Hilfe- und Pflegebedarf Angehöriger zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen.“ Mehr und mehr werde professionelle Hilfe gefragt sein.
Zur Lippischen Landeskirche gehören 206.000 Personen. Das entspricht etwa 57 Prozent der Bevölkerung des Kreises Lippe.

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