Archiv 2005 - 2001

28.05.2002

Wege und Horizonte

Pressemitteilung: Synode gibt Leitbild-Entwurf zur Diskussion in die Gemeinden

Er ist Bestandteil des Leitbild- und Strukturentwicklungsprozesses, in dem sich die Lippische Landeskirche zur Zeit befindet. Sie wird dabei von einer Bielefelder Beratungsfirma moderiert.
Der Entwurf ist in drei Teile gegliedert: „Woher wir kommen – unsere Wurzeln; Wer wir sind – unsere Gemeinschaft; Wohin wir gehen – unsere Horizonte“. Das Leitbild versteht sich als „eine Grundlage für Ziele, die wir uns setzen wollen“, wie es im Vorwort heißt. Es soll als Standortbestimmung und als Orientierungsrahmen für kirchliches Handeln dienen. Die Synode hat den Text auf ihrer Frühjahrstagung von 26. bis 28. Mai noch nicht grundsätzlich inhaltlich diskutiert. Dies ist im November vorgesehen, nachdem das Leitbild in den Kirchenvorständen, Pfarrkonventen und Kreissynoden beraten wurde.
Im rückblickenden Teil wird die volkskirchliche Tradition und Struktur beschrieben als „wertvolles Erbe, das wir sorgsam pflegen.“ In vielen Gemeinden sei die Kirche mitten im Dorf – „nicht nur als Gebäude, sondern auch in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens.“ Einen besonderen Rang nimmt im zweiten Teil der Gottesdienst ein. „So unterschiedlich wie die Menschen in den Gemeinden, so vielfältig sind die Gestaltung der Gottesdienste und die gelebte Frömmigkeit“, heißt es in dem Text. Die Liebe Gottes, die über Grenzen hinaus führt, wird im Blick auf ökumenische Beziehungen und den Dialog mit anderen Religionen angesprochen. Weitere Kernsätze halten den Anspruch fest, den Menschen Hilfe und Halt, Trost und Beistand, Orientierung und Heimat zu geben. Im dritten Teil heißt es: „Wir gehen in eine Zukunft, in der wir uns der Vielfalt der Glaubens- und Lebensformen stellen.“ Aktuelle Veränderungen werden als Chance und Herausforderung beschrieben: „Wir sind bereit, uns auf Neues einzulassen. Was lange selbstverständlich war, darf überprüft werden.“ Kirchen als Räume der Stille und zum Innehalten im Alltag seien, so das Ziel, nicht nur sonntags zugänglich. Und weiter: „Gemeinden unterschiedlicher Prägung überwinden lähmende Konkurrenz und Rivalität. Sie kooperieren. Sie bündeln ihre Kräfte, indem sie stellvertretend Aufgaben füreinander übernehmen.“ Ziel ist außerdem, sich nicht auf den kirchlichen Binnenraum zu beschränken, sondern auch Begegnung mit denen zu suchen, die sich der Kirche nicht oder kaum verbunden fühlen. Ebenso wird der Anspruch beschrieben, mit deutlich vernehmbarer Stimme für die sozial Benachteiligten einzutreten. Dazu gehört auch, auf die gesellschaftlichen Wurzeln der Missstände hinzuweisen und an ihrer Veränderung zu arbeiten. Die vorläufige Fassung wird noch vor der Sommerpause an die Gemeinden der Landeskirche verschickt.

» "Wege und Horizonte" im Wortlaut

  • Twitter
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Windows Live