Archiv 2005 - 2001

01.10.2002

Heiterkeit – praktisch und theoretisch

Pressemitteilung: Jahresfest der lippischen Frauenhilfen im Kurtheater Bad Meinberg

Als der Clown-Pantomime Vladimir Egurov (Bielefeld) eine schwere Kiste hochzuheben versuchte und sich dabei glatt den Kiefer ausrenkte, hielt das Publikum den Atem an. Als er mit dem Regenschirm gegen Wind und Sturm ankämpfte, als er sich im Selbstbedienungsrestaurant das Tablett bergeweise volllud und nachher mangels Geld alles zurück stellen musste – da wich die Spannung angesichts dieser glänzenden Pantomime einer großen Heiterkeit.
Theoretisch-Grundsätzliches über den Humor war anschließend zu hören. Dr. Harald Schröter-Wittke, Privatdozent aus Paderborn, beleuchtete die aufmüpfige Funktion des Lachens: „Wer lachen kann, setzt sich über die bestehende Ordnung hinweg, setzt Gesetzmäßigkeiten und Autoritätsverhältnisse außer Kraft.“ Aus diesem Grund seien bei unterdrückten Gruppen auch Witze besonders beliebt, stellte der Theologe fest. Humor, zitierte Landesfrauenpfarrerin Birgit Wulfmeier-Pötzsch den Philosophen Sören Kierkegaard, „ist die Freude, welche die Welt überwunden hat.“ Wer trotz Sorgen und Not noch lachen könne, lasse den dunklen Seiten des Lebens nicht das letzte Wort. Deshalb sei der Humor ein Zeichen der Hoffnung und der unzerstörbaren Freude am Leben – und damit ein Geschenk Gottes.
Der Lippische Landesverband evangelischer Frauenhilfen zählt insgesamt rund 3000 Mitglieder, die in 21 Frauengruppen in lippischen Kirchengemeinden aktiv sind.

  • Twitter
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Windows Live