Archiv 2005 - 2001

16.10.2002

Helfen, wo Hilfe gebraucht wird

Pressemitteilung: Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. 20 Jahre ÖKAH in Detmold und Blomberg

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Teresa Dönninghaus vom Vorstand der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft evangelischer Krankenhaushilfe im Gespräch mit den Detmolder ÖKAH-Damen Anita Kröckel und Erika Summa (von links).

Es gab Lob und Anerkennung von allen Seiten. Eine Entwicklung, die am 1. Oktober 1982, als die Arbeit begann, so nicht vorherzusehen war. „Wir kannten das Krankenhaus nicht – das Krankenhaus kannte uns nicht“, erinnert sich Erika Summa, „aber wir merkten, dass wir überall offene Türen fanden.“ Offene Türen für eine Arbeit, die sich dem einzelnen Menschen widmet, die dort hilft, wo Schwestern, Pflegern und Ärzten oft die Zeit fehlt. Mit der immer kürzeren Verweildauer der Patienten und mit zunehmendem Sparzwang hat sich diese Entwicklung verstärkt hat, wie Thomas Drawe, Sprecher des Detmolder Klinikums bestätigte. „Unsere Arbeit wird immer wichtiger und intensiver“, meint Erika Summa dazu. „Wir sind der verlängerte Arm der Familie, wir sind da, wo wir gebraucht werden“, sagt sie.
Patienten bei alltäglichen Dingen unterstützen, aber vor allem Zuhören: Das ist das Geschäft der etwa 130 Mitarbeiterinnen – überwiegend Frauen - der ÖKAH, die in Bad Salzuflen, Detmold, Blomberg und Lage aktiv sind. Geben und Nehmen: eine Bereicherung für beide Seiten, aber oft auch eine Belastung für die Helferinnen, die ihrem Gegenüber einen Teil seiner Last abnehmen. Gespräche nach der Arbeit, begleitende Kurse und Supervisionen helfen den Ehrenamtlichen, mit Tod und schweren Krankheiten umzugehen.
Auf ausdrückliches Lob haben es die ÖKAH-Frauen nicht angelegt: „Wenn ein Kind mich fragt, ob ich morgen wiederkomme, ist das für mich Belohnung genug“, sagt Gerhild Gerhardt. Das sehen die anderen auch so. „Selbst wenn ich in mehreren Monaten nur einmal etwas Positives höre – das reicht mir“, meint Anita Kröckel.
Viel Positives gab es bei der Feierstunde zu hören. Von Landrat Friedel Heuwinkel bis zu Dr. Traute Prinzessin zur Lippe: Die Schar der Gratulanten war groß. Oberpfleger Andreas Zeisberg vom Detmolder Klinikum sagte: „Danke, dass Sie Zeit haben. Sie machen unsere Klinik ein Stück reicher. Wir brauchen Sie dringend.“
Die ÖKAH ist „ein Kind der Frauenarbeit der Lippischen Landeskirche“, wie Pfarrerin Birgit Wulfmeier-Pötzsch erklärte. Sie ist gleichzeitig im Alltag gelebte Ökumene: Alle Patienten und Bewohner werden besucht, unabhängig von Konfession und Religion.
Der übergeordnete bundesweite Rahmen ist die 1969 gegründete Arbeitsgemeinschaft evangelischer Krankenhaushilfe. Die Geburtstagsgrüße von Vorstandsmitglied Teresa Dönninghaus (Bonn) schlossen mit dem Satz: „Werden Sie nicht müde für Morgen.“
Diese Gefahr besteht sicher nicht. Aber: „Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir immer gebrauchen“, betont Erika Summa. „Ehrenamtliche sind keine Lückenbüßer und keine billigen Arbeitskräfte“, hatte Landesdiakoniepfarrer Jürgen Dittrich eingangs festgestellt.

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