Archiv 2005 - 2001

16.05.2003

Ein Stück Gastfreundschaft zurück geben

Pressemitteilung: Lipper empfangen Gegenbesuch aus Südafrika

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Pastor Hans-Jörg Hartmann (links) bereitet zusammen mit rund zehn jungen Erwachsenen den Besuch einer christlichen Jugendgruppe aus dem schwarzen Township Soweto in Lippe vor.

Die Deutschen waren in den vergangenen Herbstferien selbst in Südafrika. Ihre Gäste werden nun von Ende Juni bis Mitte Juli in Lippe sein und im MBK-Haus in Bad Salzuflen wohnen. Verantwortlich für diese Begegnung ganz unterschiedlicher Menschen und Kulturkreise ist die Zentrale für evangelische Jugendarbeit der Lippischen Landeskirche. Pastor Hans-Jörg Hartmann, der selbst zusammen mit seiner Frau Sabine ein Jahr lang in einer Gemeinde bei Johannesburg gelebt und gearbeitet hat, hat die Organisation übernommen.
Klar, dass Sabine Hartmann als landeskirchliche Referentin für ökumenisches Lernen ihrem Mann beratend zur Seite steht. „Ökumenisches Lernen ist immer auch interkulturelles Lernen“, begründet sie ihr Engagement. Und nicht zuletzt gehe es auch um den Zusammenhalt zwischen Partnerkirchen, denn die Lippische Landeskirche ist seit 1998 mit der Uniting Reformed Church in Southern Africa verbunden.
Die jungen Lipperinnen und Lipper wollen jedoch nicht nur die beeindruckende Gastfreundschaft zurück geben, die sie im armen Soweto erlebt hatten. Es geht ihnen auch um den Abbau von Vorurteilen. „Die Apartheid ist auch jetzt noch in den Köpfen der Farbigen in Südafrika. Die Scheu gegenüber Weißen ist immer noch deutlich zu spüren. Wir wollen dazu beitragen, diese Scheu abzubauen“, meint Maja Lengert. Ein unverkrampfter Umgang miteinander sei letztlich das Ziel von Besuch und Gegenbesuch der beiden Gruppen.
In Südafrika haben die Lipper einiges erlebt: das Naturreservat Suikerbosrand beispielsweise, aber auch das Apartheid-Museum und ein Hospiz für aidskranke Kinder – die Schönheit des Landes am Kap der Guten Hoffnung ebenso wie seine enormen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme.
Die zentrale Frage lautet jetzt für das Organisationskomitee: Welche Eindrücke sollen unsere Gäste aus Südafrika von Deutschland wieder mit nach Hause nehmen? Selbstverständlich führt kein Weg an einer Lipperland-Rundfahrt vorbei: Hermannsdenkmal, Externsteine, die Lemgoer Innenstadt und vieles mehr. Aber damit es nicht beim Tourismus bleibt, werden auch ein Besuch im Haus der Kirche in Herberhausen, in Eben-Ezer und eine Fahrt zur Norddeutschen Mission nach Bremen auf dem Plan stehen. Interessant ist für die jungen Südafrikaner sicherlich auch ein Besuch in einem der lippischen Berufskollegs oder die Besichtigung eines ehemaligen Konzentrationslagers.
Bei alledem darf der gesellige Teil nicht zu kurz kommen. Abends einmal durch die Kneipen und Diskos zu ziehen wird für die Gäste eine besondere Erfahrung sein. In Soweto traut sich schließlich abends niemand mehr auf die Straße. Das Risiko, Opfer eines Überfalls zu werden, ist viel zu hoch. Außerdem könne man doch auch noch miteinander kochen und essen, schlägt Cornelia Brinkmeyer vor. Das sei schließlich sehr kommunikativ: „Und vielleicht mögen unsere südafrikanischen Gäste ja sogar lippischen Pickert.“

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