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13.06.2003

Schöpfen aus der Kraft Gottes

Pressemitteilung: Schöpfen aus der Kraft Gottes. Regionalversammlung der Vereinten Evangelischen Mission in Detmold – Angebot an das Verteidigungsministerium

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Regionalkoordinator Dr. Jörg Baumgarten, Regine Buschmann, die Vorsitzende der Deutschen Regionalversammlung und Pfarrer Jean Mutombo aus der Demokratischen Republik Kongo (von links).

Gastgeber ist die Lippische Landeskirche, eine der sechs deutschen Mitgliedskirchen der VEM, aus denen die 120 Delegierten kommen. Zum feierlichen Abschlussgottesdienst am Samstag, 14. Juni um 16.30 Uhr in der Erlöserkirche am Markt in Detmold ist die Öffentlichkeit eingeladen. Er wird gestaltet von Landespfarrerin Birgit Wulfmeier-Pötzsch. Die Predigt hält Pfarrer Jean Mutombo, der aus dem Kongo stammt und zur Zeit im Austausch in Bielefeld-Bethel arbeitet. Ein Thema wird der Krieg in seiner Heimat sein.
Die VEM ist eine internationale Kirchengemeinschaft und hat insgesamt 34 gleichberechtigte Mitglieder in Afrika, Asien und Deutschland.
„Glaube und politisches Handeln sind zwei Seiten einer Medaille“, erklärt Dr. Jörg Baumgarten, der deutsche Regionalkoordinator. Es gehe um die Frage, woher Christen die Kraft nehmen, in den politischen Herausforderungen der Gegenwart und angesichts einer globalisierten Welt ihr eigenes Profil deutlich zu artikulieren, um Glauben und gesellschaftliches Engagement zu vereinbaren. Ein Grundsatzreferat dazu hält Dr. Reinhild Traitler aus Zürich am Samstag.
Die Mitgliedskirchen der VEM engagieren sich unter anderem für Menschenrechte und für den Frieden, gegen Prostitution, besonders von Kindern, und gegen Aids – in Afrika ein gewaltiges Problem.
Pfarrer Mutombo berichtete von dem konzertierten Einsatz der Kirchen gegen den Krieg in seiner kongolesischen Heimat und in den Nachbarländern Ruanda, Burundi und Tansania. Im Blick auf den geplanten Einsatz deutscher Soldaten im Kongo-Konflikt hat die VEM dem Verteidigungsministerium jetzt ein Angebot gemacht: Zwei ortskundige, integre Personen, die über Kontakte im Land verfügen und Vertrauen genießen, könnten dem Militär in organisatorisch-humanitären Fragen hilfreich zur Seite stehen. Außer Jean Mutombo ist dies Dr. Kakule Molo, der ebenfalls aus dem Kongo stammt. Jörg Baumgarten spricht von einem „konkreten Beitrag zu der dringend notwendigen Friedensinitiative der UNO“. Die Berater könnten etwa bei Fragen der Gesundheitsversorgung helfen und Türen öffnen, die dem Militär sonst verschlossen blieben. Die Kirchen seien wichtige Ansprechpartner in einem Land, in dem seit Jahren Chaos und Anarchie herrschten. Die Antwort der Bundesregierung steht noch aus.
Jean Mutombo stellte dankbar und anerkennend fest, dass seine deutschen Partner die Probleme in seiner Heimat sehr genau wahrnähmen. „Ich bin ein Teil der Vereinten Evangelischen Kirche“, sagte der Afrikaner und gebrauchte im Blick auf den Krieg im Kongo den biblischen Vergleich vom Leib und den Gliedern: Wenn ein Organ leidet, leiden alle anderen mit.
Seit 1996 hat die VEM eine konsequent partnerschaftliche Ordnung: Das meiste Geld kommt zwar nach wie vor aus Deutschland, doch alle Mitglieder bestimmen gleichberechtigt, was damit geschieht. Die afrikanischen Mitgliedskirchen sind in Namibia, Botswana, Tansania, Ruanda, Kamerun und dem Kongo beheimatet. In Asien sind es Partner in Indonesien, Hongkong, Sri Lanka und den Philippinen.

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