Viel Wissenswertes. Bei der Orgelführung mit Volker Jänig erfahren die Gäste viel über die Orgel.

Faszinierendes Musikinstrument

Viel Interesse am Lippischen Orgeltag in Schötmar

Bad Salzuflen-Schötmar. Die Orgel ist ein faszinierendes Musikinstrument, auf dem es viel zu entdecken gibt. Das hat der Lippische Orgeltag der Lippischen Landeskirche und der ev.-ref. Kirchengemeinde Schötmar (am Sonntag, 24. September) in der Kilianskirche gezeigt. Mit ihren majestätischen Pfeifen und ihrem einzigartigen Klang inspiriert sie Menschen bis heute. Die Technik, mit der dieser Klang entsteht, ist sogar für Kinder faszinierend. Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie für den jeweiligen Raum erbaut wurde.

Mit einem musikalischen Gottesdienst, Kinderkonzert, einer Orgelführung und dem feierlichen Abschlusskonzert war für jeden etwas dabei.

„Welche Instrumente stellt die Orgel dar?“, fragte Volker Jänig bei der Orgelführung. Die Flöten haben mehr Grundtöne, während Gamben obertonreicher klingen. Trompeten und Posaunen sind schnarrende Zungenpfeifen. Die Kinderaugen staunten nicht schlecht, als sie das Innenleben der Orgel sehen durften. Die Orgel war ursprünglich ein weltliches Instrument und zog erst im 13. Jahrhundert gegen den Widerstand einiger Päpste, die Instrumente im Gottesdienst zunächst ablehnten, in die Kirche ein. Heute ist sie das Instrument der Kirchenmusik schlechthin. 

Besonders die Jüngsten interessierte das Orgelbauprojekt im Gemeindehaus, wo unter Anleitung von Burkhard Geweke eine kleine Orgel aus 128 Teilen in Teamarbeit und kurzer Zeit aufgebaut wurde. Die Miniorgel war spielfähig und erklang im Abschlusskonzert. Das pädagogische Orgelbauprojekt haben Orgelkids in den Niederlanden konzipiert. „Die Verbindung zwischen Eigenbau und musikalischer Verwendung begeistert gerade Kinder“, bestätigte Burkhard Geweke. 

Der Orgel-C- Kurs und die Orgelkids zeigten, dass der Nachwuchs auf der Orgel bereitsteht, im Gottesdienst Lieder zu begleiten. Ein Höhepunkt war das Familienkonzert „Die Orgelmaus“ von Karl-Peter Chilla (*1949), das der Kinderchor unter Leitung von Kantorin Uta Singer und Frank Schreiber aufführte. In lockerer Weise wurden klangliche Besonderheiten und technische Funktionsweisen der Orgel beleuchtet. Die Vielfalt der Orgelmusik kam zu Gehör, denn Frank Schreiber wollte an der Orgel üben und wurde ständig von Uta Singer, als Orgelmaus verkleidet, gestört und mit Fragen überschüttet. Absolventen des Orgel-C-Kurses übernahmen Sprechrollen.

Das Abschlusskonzert gestaltete der Bläserkreis der Lippischen Landeskirche unter Leitung von Landesposaunenwart Christian Kornmaul mit dem Orgeltagschor unter Leitung von Uta Singer und Organistin Yi-Wen Lai. Die rund 35 Choristen des Projektchores des Orgeltages brachten, von Ute Ginster (Geige) und Gerlind Tautorus (Flöte) begleitet, im Wechsel mit den Bläsern „Triumph, Victoria“ von Andreas Hammerschmidt oder den Choral „Sei Lob und Preis mit Ehren „von Philipp Heinrich Erlebach beeindruckend zu Gehör. Das Präludium Es-Dur aus der Feder von Johann Sebastian Bach interpretierte Organistin Yi-Wen Lai äußerst virtuos. Die acht Absolventen des C-Kurses wirkten mit beim Chorwerk „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von Michael Praetorius, bei dem auch die selbst gebaute Orgel erklang. Gemeindegesang, ein Taize-Kanon und das jazzige Bläserstück „The Amen-Swing“ von Carsten Klomp rundeten das facettenreiche Konzert ab. 

28.09.2023