Digitale Landessynode

Lippische Landessynode befasst sich u.a. mit dem Haushalt für 2021, dem Bericht des Landeskirchenrats und der Anhebung der Altersgrenze für Kirchenvorstände

Kreis Lippe/Detmold. Die 4. Tagung der 37. ordentlichen Landessynode der Lippischen Landeskirche konnte aufgrund der Covid-19-Pandemie im November nicht stattfinden. Die Tagung wird am 22. und 23. Januar digital nachgeholt. Auftakt ist am Freitag, 22. Januar, um 18 Uhr. Unter anderem stehen die Haushaltsberatungen auf der Tagesordnung. Der Landeskirchenrat, der die Lippische Landeskirche zwischen den Tagungen der Landessynode leitet, hatte den Haushalt noch im vergangenen Jahr nur vorläufig beschlossen.

Grundlage für den Haushalt ist das geschätzte Kirchensteueraufkommen von 35 Mio. Euro. Hierzu erläutert Dr. Arno Schilberg, Juristischer Kirchenrat der Lippischen Landeskirche: „Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise waren nicht so erheblich wie noch im Sommer befürchtet. Rücklagen mussten nicht in Anspruch genommen werden. Am Jahresende 2020 liegen wir mit rund 39 Mio. Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer bei minus 7,57 Prozent gegenüber 2019.“

Für 2021 plane die Landeskirche mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 35 Mio. Euro. Das führe zu einem planerischen Defizit von rund 1 Mio. Euro. Dr. Schilberg: „Die Hoffnung bleibt, dass dies nicht eintritt. Strukturelle Kürzungen sind im Haushalt 2021 nicht vorgesehen.“ Die Kirchensteuereinnahmen werden in den nächsten Jahren unabhängig von der Pandemie zurückgehen, so Arno Schilberg weiter: „Deshalb werden 2021 Gespräche über Kürzungen im Jahr 2022 geführt. Vorsichtige Schätzungen und ein geordneter Rückbau bilden eine verlässliche Grundlage für kirchliches Handeln in Finanzangelegenheiten.“

Der Synode liegt außerdem eine Verfassungsänderung vor zu einer Anhebung der Altersgrenze in Kirchenvorständen. Auch ein Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Kirche wird der Synode zur Beschlussfassung vorgelegt. Das Gesetz regelt die Anforderungen zur Vermeidung von sexualisierter Gewalt auf allen kirchlichen Ebenen sowie die Verfahren, wie Betroffene Hilfe erfahren können.

Landessuperintendent Dietmar Arends wird im Bericht des Landeskirchenrates auf die Rolle der Kirche in der Corona-Pandemie eingehen.

Weitere Tagesordnungspunkte sind Berichte zu den Erprobungsräumen, zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes in der Lippischen Landeskirche sowie zum weiteren Verfahren im Diskussionsprozess zur Stellung des Bekenntnisses von Belhar in der Lippischen Landeskirche.

 

Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:

Rund 150.000 Gemeindeglieder
65 reformierte und lutherische Gemeinden (54 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
57 Synodale

*  Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.

Die Verhandlungen der Lippischen Landessynode sind öffentlich und können am 22. und 23. Januar per Livestream, erreichbar über www.lippische-landeskirche.de, verfolgt werden.

15.01.2021